Steigeisen
Steigeisen - für festen Halt auf hartem Schnee, Firn und Eis
Die vielfältigen Disziplinen des Bergsteigens haben in den letzten Jahren zu einer ebenso grossen Vielfalt an technisch ausgereiften und sehr spezialisierten Modellen an Steigeisen geführt. Bei Alpineoutfitters findest du vom ultraleichten Alusteigeisen, das vorwiegend auf Ski- und Firntouren zum Einsatz kommt, bis hin zum Eisklettersteigeisen für extreme Touren im kombinierten Gelände oder an gefrorenen Wasserfällen, eine breite Auswahl an 10 und 12 Zackern.
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Im Bergsport entdeckst du immer wieder neue Herausforderungen. Ein grosser Vorteil dieser Sportart besteht ja darin, dass vom Anfänger bis zum Profi jeder genau die Betätigungsfelder findet, die seinen Fähigkeiten, Möglichkeiten und Wünschen entsprechen. Je nachdem, wie schwierig das Gelände dabei wird, werden Bergsportler, die in Eis und Schnee unterwegs sind, von einer hochwertigen und ausgeklügelten Technik unterstützt. Die technischen Hilfsmittel sind teilweise erforderlich, um bestimmte Herausforderungen überhaupt bestehen zu können. Teilweise dienen sie aber auch deiner persönlichen Sicherheit und sorgen für den notwendigen Schutz vor Unfällen und schweren Verletzungen.
Immer wenn es darum geht, vereiste Untergründe, die hart oder steil sind, zu bewältigen, sind Steigeisen unverzichtbar. Die gezackten Steighilfen werden an deinem Schuhwerk befestigt und erweitern deine Bewegungsmöglichkeiten erheblich. Im Folgenden wollen wir eine Reihe von wichtigen Fragen rund um diesen Ausrüstungsgegenstand beantworten. Wir wollen wissen, was Steigeisen eigentlich sind und wann sie zum Einsatz kommen. Wir informieren ausserdem darüber, wie du Steigeisen an deinen Schuhen befestigst, welche Schuhe dazu überhaupt geeignet sind und wie du deine Steigeisen sicher transportieren kannst.
Was sind Steigeisen?
Steigeisen gehören zur Ausrüstung von Bergsteigern, die im hochalpinen Gelände unterwegs sind. Dabei werden die Eisen an den vorhandenen Schuhen befestigt. Durch ihre hervorstehenden Zacken im vorderen, seitlichen und unteren Bereich erlauben sie dir eine sichere Fortbewegung auf Eisflächen, auf Schnee- und Firnfeldern und sogar auf Gletschern. Selbst in steilem Eis oder bei der Bewältigung von gefrorenen Wasserfällen sind Steigeisen genau der richtige Ausrüstungsgegenstand. Man kann also sagen, dass sich dir bestimmte alpine Regionen nur dann erschliessen, wenn du Steigeisen verwendet.
Die Geschichte der Steigeisen reicht weit zurück. Schon im alten Rom nutzten Spione die Hilfsmittel angeblich, um sich in besonders schwierigem Gelände bewegen zu können. Seit dem 16. Jahrhundert setzten sich die Vorgänger unserer modernen Steigeisen bereits bei Holzarbeitern und Jägern durch. Die damaligen Eisen waren, so belegen es entsprechende Beschreibungen und Funde, drei- oder vierzackig. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden die Alpen zunehmend erschlossen. Im Zuge dieser Entwicklung gewannen Steigeisen an Bedeutung. Die Zahl der Zacken wurde erhöht und somit weisen die Modelle aus dieser Zeit eine grosse Ähnlichkeit zu modernen Steigeisen auf.
Heutige Steigeisen werden aus Stahl gefertigt. In einigen Fällen kommt aus Gewichtsgründen auch Aluminium zum Einsatz. Diese eignen sich aufgrund mangelnder Härte allerdings nicht für gemischtes Gelände, bei dem man auch auf Fels stossen kann. Eine besonders edle Variante sind Steigeisen aus Titan. Das Material ist auf der einen Seite leichter als Stahl und auf der anderen Seite fester als Aluminium. Allerdings haben wir es hier mit einem sehr teuren Werkstoff zu tun, wodurch Titan-Eisen eher eine Ausnahme sind.
Steigeisen bestehen meist aus zwei beweglich miteinander verbundenen Grundplatten, die mit scharfen Zacken in dreieckiger Form bestückt sind. Wenn es um Steigeisen für schwere Eistouren geht, dann finden wir teilweise auch Ausführungen, bei denen die Grundplatten fest miteinander verbunden sind. Die beiden Platten sitzen unter dem Vorderfuss und der Ferse. Sie sind dabei leicht gekrümmt angeordnet, was der Form des Fusses entspricht. Bei beweglich miteinander verbundenen Platten erfolgt die Verbindung über eine Schiene, die auch als Steg bezeichnet wird und mit vielen Löchern ausgestattet ist. Mit dem Steg und einem Clip aus Federstahl lässt sich die Grösse von Steigeisen leicht an die jeweiligen Schuhe anpassen.
Die Anzahl der Zacken beläuft sich je nach Modell auf 7 bis 12 Stück pro Steigeisen. Diese können entweder als Vertikalzacken oder als Frontalzacken ausgeführt sein. Frontalzacken sitzen dabei auf der Höhe der Schuhspitzen und weisen abgeschrägt nach vorne. Vertikalzacken sind seitlich an den Grundplatten angebracht. Das erste Paar der Vertikalzacken steht dabei in einem Winkel von weniger als 90 Grad ab. Die folgenden Zacken sind rechtwinklig befestigt.
Nicht fehlen darf bei Steigeisen natürlich die Bindung. Sie erlaubt die sichere Befestigung der Kletterhilfe am Bergschuh. Bindungen gibt es in verschiedenen Ausführungen. Die einfachste Form ist die Riemenbindung auf Basis von Bändern aus Nylon oder Perlon, die per Dornschliesse festgezogen werden können. Sie verfügen meist über Plastikkörbe an der vorderen und der hinteren Seite. Grundsätzlich passt diese Bindung zu fast jedem Schuh. Für sehr kurze Abschnitte ist sogar eine Befestigung an einem stabilen Wanderschuh möglich. Für den normalen Einsatz sollte allerdings ein mindestens „bedingt steigeisenfester“ Bergschuh gewählt werden.
Sitz und Stabilität sind bei der einfachen Riemenbindung nicht sonderlich stark. Dadurch müssen die Plastikkörbe ein hohes Gewicht aushalten. Alternativ gibt es Steigeisen mit Kipphebelbindungen, die auch als Automatikbindungen bezeichnet werden. Diese verfügen an der Vorderseite über einen Drahtbügel und an der Hinterseite über einen höhenverstellbaren Kipphebel. Ein Fangriemen sichert die Steigeisen zusätzlich vor Verlust.
Solche Kipphebelbindungen lassen sich allerdings nur an voll steigeisenfesten Schuhen anbringen. Diese Schuhe verfügen zum einen über eine besonders steife Sohle und auf zum anderen über deutliche Sohlenkanten. Kipphebelbindungen bieten besonders guten Halt und eine hohe Standfestigkeit und sind zudem leicht.
Eine dritte Form der Bindung rundet das Angebot ab. Hierbei handelt es sich um eine Hybridlösung, die beide Arten von Bindungen miteinander verbindet. An der Vorderseite finden wir hier einen Korb, während die hintere Seite mit einem Kipphebel ausgestattet ist. Hierbei können wiederum auch Schuhe genutzt werden, die nur bedingt steigeisenfest sind, solange sie an der Rückseite über eine ausreichend stabile Befestigungskante verfügen.
Eine wichtige Ergänzung für jedes Steigeisen sind sogenannte Antistollenplatten. Unter Stollen versteht man Schneeklumpen, die sich an den Zacken bilden. Kaltes Metall zieht feuchten Schnee an. Werden diese Schneeklumpen nun dicker als die Länge der Zacken, dann findet man keinen Halt mehr, sondern gerät ins Rutschen. Hierbei handelt es sich um einen gefährlichen Effekt. Antistollenplatten bedecken den gesamten Rahmen der Steigeisen und verhindern so die Stollenbildung.
Wann kommen Steigeisen zum Einsatz?
Steigeisen werden an deinen Schuhen befestigt. Sie sind mit Vertikal- und Frontalzacken ausgestattet und erlauben dir eine sichere Fortbewegung auf glatten Untergründen und geben sicheren Halt beim Erklettern einer Eis- oder Firnwand. Damit werden dir durch Steigeisen Orte, Touren und Routen zugänglich, die ohne diese Hilfsmittel nicht erreichbar wären.
Je nach ihrer Bindung lassen sich Steigeisen an unterschiedlichen Arten von Schuhen befestigen. Mit einer universellen Riemenbindung mit Körbchen kommen hierfür sogar stabile Wanderschuhe in Frage. Diese sollten aber allenfalls für sehr kurze Passagen genutzt werden. Sogenannte bedingt steigeisenfeste Schuhe sind hier die bessere Wahl. Dabei handelt es sich um Bergschuhe, die sich problemlos mit dieser Form der Bindung kombinieren lassen. Sogenannte Kipphebelbindungen bedingen dagegen voll steigeisenfeste Schuhe. Diese verfügen vorne und hinten über einen gut ausgeprägten Rand, durch den sich die Steigeisen sehr stabil und haltbar befestigen lassen. Diese Art von Bindung sorgt für eine besonders stabile Befestigung der Steigeisen an deinem Schuhwerk. Hybrid- oder Kombi-Bindungen verbinden beide Systeme miteinander. An der Vorderseite wird das Steigeisen per Riemenbindung befestigt, an der Rückseite kommt ein Kipphebel zum Einsatz.
Das passende Steigeisen für deine eigenen Bedürfnisse auszuwählen ist anhand verschiedener Kriterien möglich. Eines davon ist die Auswahl nach Aktivität. Hierbei gilt: Wenn du Skitouren gehen möchtest, dann kommt es vor allem darauf an, dass die Steigeisen möglichst leicht und zudem mit deinen Skischuhen kompatibel sind. Als Bergsteiger solltest du eher darauf achten, dass die Steigeisen dir ein ergonomisches Abrollen ermöglichen.
Wenn du dich an der Art des Geländes orientieren willst, in dem du unterwegs sein wirst, dann gilt Folgendes: Wenn es um die Bewegung auf Eis und Fels geht, dann solltest du Steigeisen aus Stahl bevorzugen. Sie sind besonders haltbar und werden durch die Berührung mit dem Fels nicht zerstört. Dafür ist ihr Gewicht allerdings höher als bei Steigeisen aus Aluminium. Zu diesen kannst du greifen, wenn du dich vorrangig auf Schnee bewegen möchtest, ohne dass es zu Felskontakt kommt. Hier können sie ihr geringes Gewicht als Vorteil voll ausspielen.
Auch das vorhandene Schuhwerk ist ein wichtiges Kriterium für dich. Schliesslich willst du dich für den eher seltenen Einsatz von Steigeisen nicht unbedingt mit anderen Bergschuhen ausstatten. Es gilt also die Kompatibilität mit deinen Schuhen zu überprüfen. Wenn deine Schuhe sowohl vorne als auch hinten über stark ausgeprägte Leisten verfügen und voll steigeisenfest sind, dann kannst du zu Steigeisen mit hochwertigen Kipphebelbindungen greifen. Sie bieten dir einen optimalen Halt und viel Stabilität und eignen sich sogar zum Eisklettern.
Dein Bergschuh verfügt nur an der Ferse über eine stark ausgeprägte Leiste? Dann nutze am besten Steigeisen mit einer Hybridbindung. An der Vorderseite deines Fusses werden sie mit einem Korb befestigt. An der Rückseite übernimmt diese Aufgabe ein Kipphebel. Mit dieser Lösung bewegst du dich sicher auf unterschiedlichem Gelände beim Bergsteigen.
Wenn deine Bergschuhe über keine ausgeformten Leisten an der Vorderseite oder an der Ferse verfügen, dann brauchst du nicht auf Steigeisen zu verzichten. Nutze Modelle mit einer Körbchen und Riemenbindung. Hierbei stellst du Fussspitze und Ferse in kleine Körbe aus Kunststoff und befestigst diese mit Riemen aus Nylon oder Perlon an deinem Schuh.
Wie transportiert man Steigeisen?
Wenn du als Bergsteiger oder Schneesportler in mittlerem bis schwierigen Gelände unterwegs bist, dann leisten dir Steigeisen einen sehr wertvollen Dienst. Ihre Ausstattung mit vertikalen und frontalen Zacken sorgt dafür, dass du dich sicher über Schnee- und Firnfelder bewegen kannst, ohne dabei auszurutschen. Selbst das Erklimmen von Eishängen oder vereisten Wasserfällen ist mit Steigeisen möglich. Ihr Vorteil: Bei Bedarf befestigst du sie einfach an deinen Bergschuhen und absolvierst damit die kritische Passage. Im Anschluss daran kannst du sie leicht wieder ablegen und den Weg ohne sie fortsetzen.
Die spitzen Zacken machen Steigeisen beim Transportieren und beim Verstauen zu gefährlichen Gegenständen. Es kann schnell dazu kommen, dass du Gegenstände beschädigst oder sogar Menschen verletzt, wenn sie jeweils mit den harten Spitzen in Berührung kommen. Nicht selten sind dabei Schäden an Textilien, am Rucksack oder an der Kofferraumverkleidung. Aus diesem Grund sollte der Transport immer mit grosser Vorsicht erfolgen.
Besonders geeignet hierfür sind spezielle Taschen für Steigeisen. Diese haben exakt die Form und Grösse der alpinen Hilfsmittel und schützen die Umgebung vor den scharfen Zacken. Gut geschützt lassen sich Steigeisen aber auch im Rucksack aufbewahren und transportieren. Besondere Vorsicht ist geboten, wenn du die Steigeisen aussen an deinem Rucksack befestigst. Das ist natürlich sehr praktisch, da sie dadurch stets griffbereit bleiben. Achte aber auch hier auf eine sichere Unterbringung. Ansonsten könnten sich deine Mitmenschen an den Zacken verletzen. Ebenso sind Beschädigungen deines Rucksacks oder deiner Kleidung möglich. Und nicht zuletzt könnten sich die scharfen Spitzen bei einem Sturz unangenehm durch deine Haut bohren.
Du solltest nach einer Tour darauf achten, dass die Steigeisen trocken sind. Bewahre sie nicht in der Nähe von Wärmequellen auf, da sie sich dadurch verformen oder verbiegen könnten. Bei Bedarf kannst du Steigeisen mit warmem und sauberem Wasser abwaschen. Das Wasser sollte aber auf keinen Fall wärmer als 30 °C sein. Anschliessend kannst du die Eisen dann bei Raumtemperatur trocknen lassen. Verwende grundsätzlich zur Reinigung oder zur Pflege von Steigeisen niemals Chemikalien. Wenn du diese Hinweise berücksichtigst, wirst du die Eisen über einen langen Zeitraum nutzen können, bevor sie ersetzt werden müssen.
Wie werden Steigeisen an Schuhen befestigt?
Mit Steigeisen bewegst du dich sicher über Eisflächen, über Firnfelder, über Schneefelder und kannst sogar an Eiswänden oder gefrorenen Wasserfällen hochklettern. Hierzu verfügen diese weit verbreiteten Ausrüstungsgegenstände über seitliche und frontale Zacken. Die Zacken bohren sich in Eis und Schnee und haften dort so stark, dass du dich sicher bewegen kannst und genügen Halt findest.
Steigeisen sind nicht dauerhaft mit dem Schuh verbunden. Sie werden stattdessen mit normalen, stabilen Bergschuhen getragen. Das ist sehr wichtig, da du bei vielen Touren nicht dauerhaft mit Steigeisen unterwegs sein willst. Hier wechseln sich vielmehr Passagen ab, bei denen Steigeisen erforderlich sind und solche, bei denen du mit deinem Schuhwerk alleine besser unterwegs bist. Du kannst die Steigeisen also ganz nach Belieben und Anforderung ohne grosse Probleme immer wieder an- und ausziehen.
Natürlich benötigen die Steigeisen an deinem Schuh einen festen Halt. Andernfalls wäre eine sichere Fortbewegung nicht möglich. Das eröffnet die Frage nach den verschiedenen Bindungen, die zur Befestigung am Schuh angeboten werden. Grundsätzlich unterscheiden wir hier zwischen drei verschiedenen Verfahren:
- Riemenbindung (Körbchen)
- Kipphebelbindung
- Hybridbindung
Die Riemenbindung ist die Universallösung, um Steigeisen an deinen Schuhen zu befestigen. Das Schuhwerk sollte hierfür stabilen Halt geben. Eine Befestigung ist auch an einem einfachen Wanderschuh möglich. In der Regel wirst du bei deinen Bergtouren aber eher mit einem robusten Bergschuh unterwegs sein. Steigeisen mit Riemenbindung bieten dir an der Fussspitze und an der Ferse jeweils ein Körbchen aus Kunststoff. Du kennst ähnliche Systeme vielleicht von den Körben für die Pedale von Fahrrädern. Du stellst den Schuh in die Körbchen und befestigst diese dann mit dazugehörigen Riemen aus Nylon oder aus Perlon. Der Verschluss erfolgt dabei flexibel mit Dornschliessen, so dass du die Bindung exakt an die Grösse der Schuhe und deren Form anpassen kannst. Die Riemenbindung eignet sich für viele Einsätze und ist sehr unkompliziert. Allerdings lassen Halt und Stabilität hier oft ein wenig zu wünschen übrig. Ausserdem sind solche Steigeisen durch die Körbchen vergleichsweise voluminös und schwer.
Die Kipphebelbindung setzt spezielleres Schuhwerk voraus. Du benötigst hierfür Bergschuhe mit der Kennzeichnung „voll steigeisenfest“. Das bedeutet vor allem, dass die Schuhe an der vorderen und an der hinteren Seite mit einer ausgeprägten Leiste ausgestattet sind. Diese erlaubt die Befestigung der Kipphebelbindung. Vorne wird der Schuhe von einem Drahtbügel gehalten. Hinten erfolgt die Befestigung mit einem Hebel, der umgelegt wird, um eine feste Verbindung zu schaffen. Steigeisen mit Kipphebelbindung sind im Vergleich leicht. Die Verbindung bietet dir einen guten Halt und einen stabilen Stand.
Eine Kombination aus beiden Formen bildet die Hybridbindung, die teilweise auch als Kombibindung bezeichnet wird. Vorne setzt sie auf einen Korb mit Riemenbefestigung, hinten auf einen Kipphebelmechanismus. Einsetzen lassen sich solche Steigeisen mit Bergschuhen, die lediglich als „bedingt steigeisenfest“ gekennzeichnet sind.
Die verschiedenen Bindungen entscheiden also nicht nur über die möglichen Einsatzbedingungen, sondern auch darüber, mit welchen Schuhen sie sich kombinieren lassen. Hierauf solltest du bei der Anschaffung unbedingt achten. Fehlt es hier an Kompatibilität, dann kannst du die Steigeisen nicht wie gewünscht einsetzen.
Welche Schuhe eignen sich für Steigeisen?
Steigeisen machen dich im Bergsport deutlich flexibler und erweitern deine Möglichkeiten erheblich. Es handelt sich hierbei um bewährte und erprobte Hilfsmittel, die unter deine Schuhe geschnallt werden. Die Steigeisen bestehen aus Stahl oder aus Aluminium und sind mit Zacken ausgestattet. Diese befinden sich sowohl an der Seite als auch vorne. Da die Zacken in verschiedene Richtungen weisen, bohren sie sich beim Gehen und beim Klettern in Schnee, Eis und Firn. Das gibt dir einen starken Halt und sorgt dafür, dass du schwierige Passagen überwinden kannst, die dir sonst nicht zugänglich wären. Mit geeigneten Steigeisen ist es sogar möglich, Eiswände zu erklimmen oder dich auf gefrorenen Wasserfällen zu bewegen.
Das Angebot in Sachen Steigeisen ist gross und breit gefächert. Die verschiedenen Modelle am Markt unterscheiden sich in Bezug auf ihre Konstruktion, ihre Materialien und ihre Bindung. Auch Zahl und Anordnung der Zacken sind ein wichtiges Unterscheidungskriterium. Steigeisen für den normalen Einsatz bestehen pro Schuh aus zwei beweglich miteinander verbundenen Grundplatten. Geht es um Steigeisen speziell für schwierige Passagen und für das Eisklettern, dann sind beide Platten mitunter auch fest miteinander verbunden. Der Abstand der Platten lässt sich einstellen. So ist eine Grössenanpassung an alle Schuhe möglich. An den Grundplatten sind nun die frontalen und die seitlichen Zacken befestigt. Ihre Ausrichtung entscheidet dabei über die jeweiligen Eigenschaften und Einsatzmöglichkeiten der Steigeisen.
Als Materialien kommen grundsätzlich Stahl und Aluminium in Frage. Stahl bietet dabei eine hohe Festigkeit, wiegt allerdings auch nicht gerade wenig. Steigeisen aus Stahl eignen sich vor allem dann, wenn du in gemischtem Gelände unterwegs sein möchtest, wo deine Eisen sowohl mit Schnee und Eis als auch mit Fels in Berührung kommen. Steigeisen aus Aluminium sind deutlich leichter. Allerdings eignen sie sich nur für den reinen Einsatz im Schnee. Eine Kollision mit Fels würden die Zacken meist nicht unbeschadet überstehen. Eine weitere Alternative ist Titan. Der Werkstoff ist leichter als Stahl und belastbarer als Aluminium. Dafür ist Titan aber auch ausgesprochen teuer.
Die Bindung entscheidet darüber, wie sich die Steigeisen an deinen Schuhen befestigen lassen. Hier kommen wir zu der wichtigen Frage, welche Schuhe sich eigentlich für den Einsatz von Steigeisen eignen. Dies hängt im Wesentlichen von der Bindung ab. Unterschieden wird zwischen:
- Riemenbindung (Körbchen)
- Kipphebelbindung
- Hybridbindung
Die Riemenbindung ist die einfachste Ausführung. Sie ist sowohl am vorderen Ende als auch im Fersenbereich jeweils mit einem Körbchen aus Kunststoff ausgestattet. Der Schuh wird in die Körbchen eingeführt und kann dann mit dafür vorgesehenen Riemen befestigt werden. Die Riemen werden aus Perlon oder Nylon gefertigt und sind damit reissfest. Der Verschluss erfolgt dann per Dornschliesse. Hierbei bohrt sich ein Dorn in das Kunstfasermaterial. Dadurch kann die Bindung beliebig stark und eng befestigt werden.
Die Kipphebelbindung ist etwas komplizierter aufgebaut. Der vordere Bereich des Schuhs wird über einen Drahtbügel gehalten. Im Fersenbereich befindet sich ein Mechanismus, der sich über einen Kipphebel spannen lässt und dann für eine sichere Verbindung sorgt. Zur zusätzlichen Absicherung sind solche Modelle mit einem Fangriemen ausgestattet. Löst sich das Steigeisen einmal vom Schuh, dann geht es nicht verloren, sondern bleibt in der Nähe. Hybridbindungen bilden schliesslich eine Mischung aus beiden Formen. Vorne arbeiten sie mit einem Körbchen, das per Riemen befestigt wird. Hinten übernimmt diese Aufgabe ein Kipphebelmechanismus.
Grundsätzlich kann man sagen, dass du für Touren, bei denen Steigeisen sinnvoll sind, auf stabile und robuste Bergschuhe setzen solltest. Bei solchem Schuhwerk ist in Bezug auf Steigeisen zwischen zwei verschiedenen Standards zu unterscheiden. Die einfachere Ausführung wird als „bedingt steigeisenfest“ bezeichnet. Damit ist gemeint, dass sich Steigeisen mit einer bestimmten Art der Bindung verwenden lassen. Hierzu zählen vor allem die Riemenbindung, teilweise aber auch die Hybridbindung. Dabei gilt die Voraussetzung, dass der Schuh an seiner hinteren Seite eine deutlich ausgeprägte Leiste aufweisen muss, an der sich der Kipphebelmechanismus befestigen lässt.
Die aufwendigere Ausführung von Bergschuhen ist „voll steigeisenfest“. Diese Schuhe verfügen sowohl vorne als auch hinten über die erforderliche Leiste. Ausserdem ist ihre Sohle besonders fest. Du hast bei Steigeisen also verschiedene Schuh-Optionen. Wenn du bereits über Bergschuhe verfügst, dann kannst du dir immer die jeweils passende Variante von Steigeisen anschaffen, deren Bindung mit deinem Schuh kompatibel ist.