Eispickel gehören zur Grundausrüstung für Hochtouren

Beim Bergsteigen und bei Hochtouren ist ein Eispickel absolut unverzichtbar. Das vielseitige Werkzeug erfüllt eine ganze Reihe an Aufgaben, die teilweise deiner Fortbewegung und teilweise deiner Sicherung dienen. Um diese Aufgaben optimal erfüllen zu können, sind die verschiedenen Eispickel sehr ähnlich aufgebaut und ähneln einander recht stark. Allerdings weichen Eispickel in einigen Details voneinander ab. Das führt dazu, dass verschiedene Modelle besser oder schlechter für bestimmte Einsatzbereiche geeignet sind.

Im Folgenden haben wir viele Informationen zum Thema Eispickel für dich zusammengestellt. Wir klären darüber auf, welche Aufgaben der Pickel übernehmen kann, wie er grundsätzlich aufgebaut ist und welche verschiedenen Einsatzbereiche möglich sind. Ausserdem informieren wir dich über die Marken und die Eispickel aus unserem Sortiment und versorgen dich mit hilfreichen Praxistipps, die dich dabei unterstützen, den Eispickel bestmöglich einzusetzen. 

Der Eispickel als wichtige Gehunterstützung für Bergsportler

Ganz gleich, ob du eine Skitour unternimmst, Gletscherwanderungen liebst oder als Eiskletterer aktiv wirst: Ein Eispickel sollte bei keiner dieser Unternehmungen fehlen. Er unterstützt dich optimal, wenn du Halt brauchst und kann darüber hinaus viele andere Aufgaben übernehmen. Kein Wunder, dass die Geschichte dieses speziellen Werkzeuges lange zurück reicht. Der Eispickel hat sich parallel zum Bergführerwesen entwickelt. Frühe Vorbilder waren einfache Küchenbeile und der Alpenstock. Im Jahr 1860 brachte der Schweizer Bergführer Franz Josef Lochmatter den ersten Pickel in die Schweiz. Konstruiert wurde er von dem Bergsteiger Peter Aschenbrenner, der auch zum Namensgeber dieser frühen Variante wurde. Man bezeichnet ihn noch heute als Aschenbrenner-Eispickel und seine Form ähnelt den modernen Ausführungen bereits stark. 

Die wichtigsten Aufgaben von Eispickeln stellen sich so dar:

  • Als praktische Gehstütze über Eis und Firn
  • Als sicherer Halt beim Erklettern von Eisflanken
  • Als nützliches Werkzeug zum Schlagen von Stufen
  • Als Anker für sich und andere beim Bergsteigen

Der Eispickel erleichtert dir die Fortbewegung auf Firn, Schnee, Eis und Fels. Solltest du in einem steilen Hang ausrutschen, dann kannst du mit der richtigen Technik mit dem Pickel bremsen und dadurch den total Absturz vermeiden. Mit ihm schlägst du Stufen in steile Eiswände, überprüfst die Schneeauflage auf Spalten von Gletschern oder nutzt ihn als sicheren Anker für die ganze Seilschaft. Du hast es hier also mit einem besonders wertvollen und absolut unverzichtbaren Werkzeug für den Bergsport zu tun.

So ist ein Eispickel aufgebaut

Das Angebot in Sachen Eispickel ist recht gross und breit gefächert. Dennoch weisen alle Modelle gewisse Ähnlichkeiten miteinander auf. Diese beziehen sich vor allem auf den allgemeinen Aufbau der Eispickel. Ein Pickel besteht grob gesagt aus drei Bestandteilen:

  • Kopf
  • Schaft
  • Spitze

Der Kopf befindet sich am oberen Ende des Eispickels und sitzt auf dem Schaft. Er ist mit einer schmalen und gezahnten Haue ausgestattet. Sie lässt sich gut und präzise ins Eis treiben. Auf der anderen Seite ist der Kopf meist als Schaufel ausgebaut. Mit dieser Schaufel lassen sich zum Beispiel Trittstufen in Eis und Firn ritzen. Wenn der Eispickel beim Eisklettern oder in steilem Gelände verwendet wird, sollte der Kopf aus geschmiedetem Stahl bestehen. Nur so bietet der Kopf genügen Gewicht und Härte, um sich gut ins Eis arbeiten zu können. Ausserdem kommt es bei Stahl nicht so leicht zu Brüchen, wenn du mit dem Eispickel auf Fels triffst. 

Im Gegensatz zum Kopf wird der Schaft meist aus verstärktem Aluminium gefertigt. Neben guten Materialeigenschaften sorgt dies vor allem für ein geringes Gewicht. Bei Eispickeln unterscheiden wir grundsätzlich zwischen zwei verschiedenen Varianten. Diese werden als Basiseisgeräte und als technische Eisgeräte bezeichnet. Basiseisgeräte wurden früher mit dem Buchstaben „B“ gekennzeichnet. Technische Eisgeräte dagegen mit dem „T“. Mittlerweile wurden diese Bezeichnungen, obwohl sie immer noch üblich sind, durch die Kennzeichnungen „Typ 1“ für Basiseisgeräte und „Typ 2“ für technische Eisgeräte ersetzt. Technische Eisgeräte werden mit einem „T“ in einem Kreis markiert. Für Basiseisgeräte ist keine solche Markierung vorgeschrieben.

Die konkreten Eigenschaften für Typ 1 und Typ 2 Eispickel sind in den Normen EN 13089 und UIAA 152 festgeschrieben. Betrachten wir zunächst die Eigenschaften der Basiseisgeräte. Diese müssen eine Schaftfestigkeit (T-Anker Belastung) von 2,5 kN bieten. Die Schaftzugbelastung (auch Festigkeit in Y-Richtung genannt) muss bei 0,6 kN liegen, die Rammpickelbelastung (Festigkeit in X-Richtung) bei 2,5 kN. Zusätzlich wurde die Mindestanforderung für die seitliche Festigkeit von flachen Hauen auf 42 Nm festgelegt. Technische Eisgeräte weisen typischerweise höhere Werte auf. Hier liegt die Schaftzugbelastung bei 0,9 kN, die Rammpickelbelastung bei 4,0 kN und die seitliche Festigkeit der Hauen bei 60 Nm. Lediglich bei der Schaftfestigkeit gibt es keinen Unterschied. Auch bei technischen Eisgeräten ist hier ein Wert von 2,5 kN ausreichend. 

Darüber hinaus werden Pickel in klassische Eispickel und Hybridpickel unterschieden. Diese Unterschiede betreffen vor allem den Schaft. Beim klassischen Eispickel ist der Schaft gerade und relativ lang. Beim Hybridpickel haben wir es mit einem abgewinkelten Schaft und einer meist kürzeren Ausführung zu tun. 

Einige Schäfte sind mit gummierten Griffen ausgestattet. Dies soll dafür sorgen, dass du den Eispickel auch dann sicher greifen kannst, wenn er nass ist. Mitunter werden Eispickel angeboten, die mit einer Handschlaufe ausgerüstet sind. Wer den Pickel allerdings an dieser Schlaufe trägt, der sollte sich des Risikos bewusst sein, dass er sich im Falle eines Sturzes hieran verletzen kann.

Am unteren Ende des Eispickels befindet sich schliesslich die Spitze. Im Idealfall besteht diese, ebenso wie der Kopf, aus geschmiedetem Stahl. Der Metalldorn sorgt zum Beispiel beim Gehen auf Firn oder Eis für einen besseren Halt. Mit der Spitze in den Boden eingerammt sichert der Eispickel sowohl dich selbst als auch andere Personen. So überwindest du auch steilere Hänge ohne Probleme. Bei Eispickeln ohne Spitze solltest du darauf achten, dass der Schaft nicht offen ist. Hier sammelt sich Eis, das spätestens beim Abstieg schmilzt und lästig tropft und unterwegs ausserdem für ein erhöhtes Gewicht sorgt. 

Die verschiedenen Einsatzbereiche für Eispickel in der Übersicht

Um herauszufinden, welches der optimale Eispickel für dein jeweiliges Vorhaben ist, solltest du die folgenden Grundregeln berücksichtigen.

Für eine klassische Gletschertour wählst du einen Eispickel mit geradem Schaft. Damit bewegst du dich sicher über Firnfelder und profitierst auch bei Gletscherquerungen von einem guten Halt. Wenn Abrutschgefahr besteht, kannst du diese Art von Eispickel problemlos nutzen, um die sogenannte Pickelbremse auszuführen. Ausserdem leistet er bei einer eventuell erforderlichen Spaltenbergung gute Dienste. Als Skitourengeher oder als Bergsportler, der sehr grossen Wert auf eine Ausrüstung mit geringem Gewicht legt, kannst du auch zu einem Leichtpickel greifen. Beispiele für solche Eispickel sind unter anderem die Corsa Modelle von Camp, die du in unserem Shop entdecken kannst. 

Geht es stattdessen um eine Hochtour, die Steileispassagen umfasst, benötigst du einen Hybridpickel, der auch als Kombipickel bezeichnet wird. Diesen erkennst du an seinem abgewinkelten Schaft, der im direkten Vergleich mit dem Hoch- und Skitourenpickel etwas kürzer ausfällt. Ein solcher Eispickel lässt sich vielseitig einsetzen und bietet dir Sicherheit im Steileis. Im Shop bieten wir dir hier zum Beispiel das Modell Alpina von Camp an.

Wenn deine Tour noch anspruchsvoller wird und du in schwierigem Gelände unterwegs bist, oder Steileis, Wasserfälle und Eiswände überwinden willst, dann reicht ein normaler Eispickel nicht mehr aus, um deine Anforderungen zu erfüllen. Du benötigst stattdessen ein regelrechtes Eisgerät. Hierbei handelt es sich um echte Werkzeuge in besonders hoher Qualität, die sich auf das Wesentliche beschränken und teilweise sogar auf eine Schaufel am Kopf verzichten. Sie weisen eine starke Krümmung auf und setzen auf spezielle Materialien, um Gewicht einzusparen. Schau dir bei uns im Shop einmal die Eispickel technischen Eisgeräte von Camp und Cassin an, wenn du dich für solche Modelle interessierst. 

Die Marken Camp und Cassin: Hochwertige Eispickel für Hochtouren

Ein Blick in unseren Shop in der Kategorie Eispickel zeigt dir, dass in unserem Sortiment die beiden bekannten Marken Camp und Cassin im Vordergrund stehen. Um es vorwegzunehmen: Beide Marken gehören zum selben Hersteller, der italienischen Firma C.A.M.P.. Diese Abkürzung steht für Concezione Articoli Montagna Premana. Gegründet wurde das Untermehmen bereits im Jahre 1889 in Premana, einem kleinen Ort in der Lombardei. Die Geschichte der Manufaktur reicht damit mehr als 130 Jahre zurück. Bis heute ist das Unternehmen seinem Standort treu geblieben. Der Betrieb befindet sich immer noch in Premana. 

Der Gründer von C.A.M.P., damals nicht mehr als eine kleine Werkstatt, war der Schmied Nicola Codega. Sein Sohn, an den er den Betrieb später übergab, machte schon früh von sich reden. Antonio Codega entwickelte nämlich den berühmten Eispickel der legendären  italienischen Alpini, eine der ältesten Gebirgsjägertruppen der Welt. Das Unternehmen fühlt sich seinen Traditionen bis heute verpflichtet. Es wird nach wie vor, mittlerweile in der vierten Generation, von der Familie Codega geführt. Die Produkte sind mittlerweile weltbekannt.

Bergsportler aus der ganzen Welt schätzen neben der Innovationskraft der Entwicklungen und ihrer Qualität vor allem die Leichtigkeit der Erzeugnisse. Insgesamt ist C.A.M.P. inzwischen mit drei Marken am Markt vertreten: Camp, Cassin und Camp Safety. Camp Safety bietet professionelles Equipment für Höhenarbeiter. Camp ist auf eine breite Range an Produkten für Bergsportler ausgerichtet. Cassin schliesslich geht auf den bekannten Bergsteiger Riccardo Cassin zurück, der 1947 ein eigenes Unternehmen für die Entwicklung von Bergsportprodukten gründete. Unter diesem Brand verbreitet der Hersteller besonders ausgeklügelte Bergsportausrüstungen

Die Eispickel von Camp und Cassin zeichnen sich vor allem dadurch aus, dass sie leicht und innovativ sind. Eine herausragende Konstruktion, modernste Technologien und anspruchsvolle Handwerksarbeit machen jeden Pickel des Herstellers zu einem Meisterwerk mit herausragenden Eigenschaften. Ein besonderes Merkmal ist dabei der charakteristische modulare Kopf, an denen du Eispickel von Camp immer sofort erkennen kannst. Die Hauen dieser Eispickel werden von erfahrenen Handwerksmeistern geschmiedet, denen auch die Montage und die Endbearbeitung obliegt.

Tipps und Tricks rund um den richtigen Umgang mit dem Eispickel

Der Eispickel gehört zu den spezielleren Werkzeugen, die bei verschiedenen Bergsportarten eine wichtige Rolle spielen. Da wir es nicht jeden Tag mit der Auswahl und der Handhabung eines Pickels zu tun haben, sollen dir die folgenden Tipps dabei helfen, die optimale Wahl zu treffen. 

Die richtige Länge

Eine wichtige Frage bei der Entscheidung für den passenden Eispickel ist die richtige Länge des Werkzeuges. Diese hängt zum einen von deinen Körpermassen und zum anderen vom jeweiligen Einsatzbereich ab. Um eine Vorstellung von der passenden Länge zu erhalten, solltest du mit einem Massstab die Entfernung zwischen deiner herunterhängenden Hand und deinem Fussknöchel messen. Diese ergibt die optimale Länge für deinen Eispickel. Wenn du dabei zwischen zwei Massen landest, dann wähle die kürzere Variante. Ebenfalls die nächstkürzere Ausführung solltest du wählen, wenn du dich nicht nur über Gletscher und Schneefelder bewegen willst, sondern Touren im steileren Firn oder Eis planst. Du erreichst so unter anderem ein besseres Handling und ein geringeres Gewicht. 

So am Rucksack befestigen

Wenn du deinen Eispickel am Alpinrucksack befestigen willst, solltest du sehr vorsichtig und umsichtig sein. Dabei geht es vor allem darum, eine stabile Befestigung zu nutzen, die das gefährliche Werkzeug nicht unkontrolliert herum baumeln lässt. Das kann nämlich sowohl dich als auch andere Personen zu Schaden bringen. Achte ausserdem darauf, dass der Eispickel so am Rucksack befestigt ist, dass du dich im Falle eines Sturzes nicht daran verletzen kannst. Es gilt also zum einen, die optimale Position zu finden und zum anderen, die Haue des Pickels mit einem Schutz aus Gummi zu sichern. 

Handschlaufe ja oder nein?

Eispickel sind mitunter serienmässig mit einer Handschlaufe ausgerüstet oder bieten dir durch vorhandene Ösen die Möglichkeit, eine Handschlaufe daran zu befestigen. Der Sinn dieses Accessoires besteht darin, zu verhindern, dass du das Werkzeug bei schwierigen Einsätzen verlierst. Das ist zum einen mit Ausgaben verbunden, weil du dir einen neuen Eispickel anschaffen musst und bringt dich zum anderen in die Situation, den Rest der Tour, wenn das überhaupt möglich ist, ohne das wichtige Werkzeug fortsetzen zu müssen. Ausserdem könnte ein herabfallender Eispickel andere Menschen, die sich unterhalb deiner Position befinden, schwer verletzen. Gegen die Handschlaufe spricht, dass du dich selbst an dem Eispickel verletzen kannst, wenn dieser bei einem Sturz oder einem ungeplanten Manöver fest mit deinem Handgelenk verbunden ist. 

Wozu dient beim Eispickel ein Gummischutz?

Beim Eispickel handelt es sich um ein sehr praktisches Werkzeug für Bergsportler, das dich in vielen Situationen unterstützt und dabei sogar Leben retten kann. Wenn du allerdings mit dem Pickel per Auto oder öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs bist, verwandelt er sich schnell in eine gefährliche Waffe. Im eigenen Fahrzeug richtest du damit schnell Beschädigungen im Innenraum oder im Kofferraum an. Und wenn du dich in der Nähe anderer Menschen bewegst, dann kann es leicht passieren, dass du Gepäckstücke zerkratzt, Kleidung zerstörst oder sogar Verletzungen verursachst. Aus diesem Grund solltest du deinen Eispickel in solchen Situationen schützen. Hierfür gibt es spezielle Gummiteile, die du über die Haue, die Schaufel und die Spitze am Schaft ziehen kannst. 

Wie lange hält ein Eispickel?

Wenn du dich fragst, wie lange ein Eispickel durchhält, bevor du ihn erneuern musst, dann findest du hier die Antwort. Grundsätzlich gilt, dass die Lebensdauer stark davon abhängt, wie du das Werkzeug einsetzt. Du kannst davon ausgehen, dass dein Eispickel fünf bis zehn Jahre hält, wenn du ihn gelegentlich saisonal benutzt. Bist du regelmässig in schwierigem Gelände unterwegs, dann reduziert sich die Lebenserwartung auf drei bis fünf Jahre. Du bist als professioneller Kletterer unterwegs und beanspruchst den Eispickel stark? Dann solltest du ihn nach fünf bis sechs Saisons austauschen. Wenn du Dry Tooling betreibst, Mixed Routen absolvierst oder an Wettkämpfen teilnimmst, dann ist es spätestens nach der zweiten Saison angebracht, den Eispickel zu erneuern.