Das grösste Risiko in den Bergen

Lawinen sind eine tödliche Gefahr. Jedes Jahr gibt es ein bis zwei Dutzend Todesopfer allein in den Alpen. Wenn du mit Skiern, mit dem Snowboard oder als Bergsteiger unterwegs bist, musst du dich gegen diese Gefahr schützen. Dafür gibt es Lawinenairbags. Ein Lawinenairbag kann dich davor bewahren, vollständig verschüttet zu werden. Denn er sorgt im aufgeblasenen Zustand dafür, dass dein Körper an der Oberfläche bleibt. Nur dort hast du eine Überlebenschance.

Wie funktioniert das? Ein Lawinenairbag beruht auf dem Paranuss-Effekt. In einem Gemisch steigen grosse Gegenstände nach oben. Wenn sich dein Lawinenairbag öffnet, vergrössert sich schlagartig dein Volumen. Du bist in einer Schutzblase und wirst beim Abgang der Lawine nach oben gedrückt. Kleinere Teile wie Schnee und Geröll bleiben unten.

Beachte aber: Ein Lawinenairbag allein ist keine vollständige Sicherheitsausrüstung. Lawinenverschüttetensuchgerät (LVS), Sonde und Schaufel gehören weiterhin zur Grundausstattung. Aber dein Lawinenrucksack bietet dir genau dafür ausreichenden Platz.

So funktionieren Lawinenairbags

Das Prinzip eines Airbags ist bekannt: Im Auto bläst er sich bei einer Kollision in Sekundenschnelle auf und bewahrt die Insassen vor einem Aufprall. Der Lawinenairbag bläst sich ebenfalls sofort auf – sein Ziel ist es jedoch, dich an der Oberfläche des Gerölls zu halten. Du hast dadurch eine realistische Chance, nicht in der Lawine begraben zu werden. Im Schnee und Geröll musst du möglichst weit oben bleiben.

Ein Lawinenairbag macht sich den Paranuss-Effekt zunutze: Grosse Gegenstände bleiben in einer durchgeschüttelten Masse an der Oberfläche. Der Lawinenairbag vergrössert dein Volumen und hält dich an der Schneeoberfläche.

Kartusche oder Akku? Viele Lawinenairbags arbeiten mit Druckluft-Kartuschen. Der Nachteil: Du musst sie nach dem Auslösen wieder füllen – also auch nach einem Training. Das macht Übungen teuer. Aber es ist wichtig, dass du ein Gefühl für das Funktionieren eines Airbags in der Gefahrensituation hast. Lawinenairbags mit vollen Akkus lassen sich mehrmals auslösen.

Ein Lawinenairbag besteht aus drei Komponenten. Das sind der eigentliche Airbag, das Auslösemodul und die Energiequelle (Kartusche oder Akku). Und damit du deinen Airbag nutzen kannst, ist er in einem Rucksack integriert. Lawinenrucksäcke bieten dir ausserdem Stauraum für die wichtigsten Utensilien zum Überleben.

Der wichtige Test vor dem Abenteuer

Lawinenairbags sind ausgefeilte technische Systeme auf höchstem Niveau. Trotzdem ist jeder Lawinenairbag immer nur so gut wie sein aktueller Zustand. Teste deshalb vor jeder Tour dein Gerät mit einem kurzen Check:

  • Funktioniert die Auslösung?
  • Kannst du den Griff gut erreichen?
  • Sind Schäden oder Abnutzungen am Gerät vorhanden?
  • 100 Prozent Akku-Ladung?

Wenn du alles geprüft hast, kannst du starten. Dein Lawinenairbag wird dich bei der grössten Gefahr schützen.

Pieps Jetforce: Lawinenairbags mit smarter Elektronik

Die Marke Pieps steht seit über einem halben Jahrhundert für alpine Sicherheit. Das Unternehmen aus Österreich ist ein Pionier auf dem Gebiet der Entwicklung von Lawinenairbags und anderen Geräten wie Schaufeln und Lawinensonden.

Mit der Serie Jetforce setzt Pieps auf vollelektronische Airbags. Das Resultat: höchste Zuverlässigkeit und praktische Handhabung. Jetforce BT gibt es in zwei Versionen: 10 Liter und 35 Liter. Zehn Liter reichen bereits für die Basic-Notfallausrüstung und ein wenig Proviant. Mehr Platz bietet das 35-Liter-Modell. Hier hast du zusätzlichen Platz für Wechselkleidung, Klettergurt, Steigeisen und eine Thermosflasche. Trotz des grösseren Volumens ist auch der Jetforce BT 35L angenehm leicht und komfortabel.

Klarer Vorteil für die Reise mit dem Flugzeug: Die Akkus können ins Handgepäck. Du musst also keine CO₂-Kartuschen anmelden oder spezielle Vorschriften für Gefahrgut beachten.

Reinigung und Pflege

Einen Lawinenrucksack solltest du immer nur mit der Hand waschen. In den meisten Fällen genügt schon die Reinigung mit einem trockenen Tuch. Gegen hartnäckigen Schmutz hilft eine milde Seife. Beachte also:

  • Keine Waschmaschine!
  • Kein Waschpulver oder andere aggressive Reinigungsmittel!
  • Kein Trockner!

Bevor du deinen Lawinenrucksack nach dem Einsatz wieder verstaust, achte darauf, dass dieser vollständig trocken ist. Lagere ihn an einem schattigen und gut belüfteten Ort. Am besten ist es, wenn du die Bedienungsanleitung in deinem Lawinenrucksack behältst, um sie zur Not immer zur Hand zu haben.